Als wir uns überlegt haben, den Feierabendlauf dieses Jahr nicht noch einmal ausfallen zu lassen, sondern ihn stattdessen “virtuell” zu veranstalten, war uns allen klar, dass das ein echtes Wagnis ist. Weil wir noch keine geeignete Zeitmessanlage hatten, weil unsere Strecke nicht ausgeschildert war und weil wir keinerlei Erfahrungswerte hatten, wie viele Sportlerinnen und Sportler an so einer Aktion teilnehmen würden. Also haben wir uns in die Arbeit gestürzt: Hard- und Software für eine “Stempeluhr” entworfen, mit Unterstützung der Gemeinde ein Konzept erarbeitet die Laufstrecke soweit möglich mit Schildern auszustatten, uns umgehört, wie bei anderen Vereinen solche Läufe angenommen wurden und Sponsoren für unser Vorhaben gesucht. Wir brauchten Sponsoren um unsere Kosten zu decken. Denn wir haben uns dazu entschlossen, statt einer Teilnahmegebühr von den Läuferinnen und Läufern eine Spende einzusammeln für das Gnadenhöfle Donkey Palace.
Nach ein paar Wochen war es dann soweit: es gab eine Testversion unseres Zeitmesssystems, ein Trupp fleißiger Helfer hat entlang der Strecke modern gestaltete Schilder aufgestellt und wir waren uns einig: der gefundene Hauptsponsor Energiedienst.de sollte uns so 100 bis 150 Handtücher für die Teilnehmer als kleines Geschenk bereitstellen, das man sich (sobald sie denn wieder aufmachen darf) in der Vereinsheimgaststätte der SpVgg abholen kann.
Was dann passierte, hätte aber keiner von uns je geglaubt: die 150 Anmeldungen wurden binnen kürzester Zeit erreicht, am Ende hatten wir 286 Teilnehmerbögen verschickt und 250 Läuferinnen und Läufer auf der Strecke gehabt. Sie liefen für Vereine von Basel bis Riegel, Firmen schickten ihre Belegschaft an den Start, viele animierten Freunde und Verwandte zum Mitlaufen. Und genau das war unsere Idee: wir wollten keine Veranstaltung exklusiv für Spitzensportler, wir wollten so viele Menschen wie möglich dazu animieren, wieder Sport zu treiben. Und dabei allen denjenigen, denen eine gute Laufzeit wichtig ist, trotzdem eine Plattform bieten. Deswegen gab es auf der Webseite mit den Wettkampfergebnissen natürlich Bestenlisten. Aber eben auch eine Liste, aus der man sehen konnte, wer sich gerade aufgerafft hatte die 5 oder 10 Kilometer lange Strecke unter die Füße zu nehmen und wer in letzter Zeit so alles erfolgreich ins Ziel gekommen ist.
Die erste Anmeldung kam von Ewald – einem der fleißigsten Läufer der LG Buggingen, der nun also mit der Startnummer 1 auf die Strecke gehen durfte. Die 286te und letzte Anmeldung stellte sich Kristof aus, der ebenfalls im Trikot des Gastgebervereins antrat. Der erste Läufer auf der Strecke war Marco von den AH des SV Hartheim, er startete gleich am 12. Mai um 17:14 Uhr. Die “Schlussläuferin” war Silke von der LG Buggingen, die am 30.5. den lauen Sonntagabend nutzte und um 21:19 Uhr als letzte ihren Zieleinlauf am Scanner dokumentierte.
Die Schnellsten waren Matthias vom TV Riegel, der die 5km Laufstrecke und die Zusatzmeter bis zum Stempelautomat in 0:19:13 absolvierte und Dominik vom Markgräfler Runners Club, der auf der 10km Strecke lediglich 0:33:53 liegen ließ. Viel entspannter ließen es Eva und Markus von “Buggitown” angehen – sie genossen ihre Laufstrecke 2 Stunden und 23 Minuten lang.
Unser Dank geht an diese 8 genauso wie an die übrigen 278 Sportlerinnen und Sportler, die sich mit uns auf dieses Wagnis eingelassen haben! Die überwältigende Teilnehmerzahl und die vielen positiven Rückmeldungen, die wir bekommen haben, haben uns gezeigt, dass wir mit unserer Idee richtig lagen und dass es jede Mühe und jedes Risiko wert war. Eine Spendensumme von weit über 3000 Euro spricht für sich und wir werden, sobald alle Spenden eingegangen sind, voller Stolz und im Namen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen dicken Scheck an das Gnadenhöfle übergeben.
Nochmals tausend Dank für diese spannend-sportlichen zweieinhalb Wochen!
Eure Laufgruppe Buggingen Seefelden
[Kristof]
Vielen Dank euch für das Erlebnis!
Klasse Idee und tolle Umsetzung, super ausgeschildert und eine tolle und reibungslos funktionierende Technik, das hat viel Spaß gemacht – selbst als Sololauf!
Liebe Grüße vom Markgräfler Runners Club und hoffentlich bis nächstes Jahr, wenn wir wieder face-to-face rennen dürfen!
Dominik Meier